Mühlengeschichte
ab dem 16. Jahrhundert
Es ist nicht bekannt, wann die erste Mühle in Gerhausen erbaut wurde. Aber ab 1526 gibt es Aufzeichnungen, welche fast lückenlos die Gerhauser Müller aufführen, allerdings lassen sich diese nicht immer genau den Mühlen zuordnen. Später spricht man von der "Alten Mühle" (Hauptstraße 41) und der "Neuen Mühle" (Frauenbergstraße 1).
1613
Nach dem Kellerei-Lagerbuch vom Jahre 1613 besaß Martin Hochstetter die "Alte Mühle"
Mehrere seiner Söhne studierten Theologie, einer war sogar Prälat in Bebenhausen, der Enkel Johann Friedrich war Hofprediger in Stuttgart und Professor in Tübingen. Noch heute erinnert der "Hochstetterweg" in Gerhausen an diese Familie.
1830
Nach der Oberamtsbeschreibung waren die Sonderbucher und Ascher Bauern verpflichtet, in den Mühlen zu Gerhausen ihr Getreide mahlen zu lassen (Bannmühlen).
1865
Kauf der "Neuen Mühle" durch die Gebrüder Leube, sie wird zu einer Zementmühle umgebaut, danach gibt es nur noch ein Wasserrad, anstelle von vieren. Von 1870 bis 1907 wird dort Zement hergestellt.
1900
Jacob Söll kauft von Nachkommen des Müllers Hans Girr die "Alte Mühle".
1910
Auch in der "Alten Mühle" werden vier Wasserräder durch ein Großes ersetzt (Zuppinger Wasserrad: 5,50m hoch und 2,50m breit).
1914
Jacob Söll kauft auch die "Neue Mühle", betreibt dort nach einem Umbau eine Mosterei und Bandsägerei. Danach dient das Gebäude als Lagerhaus und Wohnhaus.
1920
Zur Vergrößerung der "Alten Mühle" muss das Gebäude um zwei Stockwerke höher gebaut werden.
1930
Die Anschaffung eines Lastwagens erleichtert das Mehlausfahren enorm, früher wurde ein Pferdewagen mit bis zu vier Pferde genutzt.
1949
Nach dem Tod von Jacob Söll erben seine Kinder Max und Babette Söll die Mühle.
1956
Eines der schwersten Hochwasser der Blau setzt die Mühle ein Meter unter Wasser.
1959
Das Zuppinger Wasserrad wird ausgebaut, Einbau einer Ossberger Zwillingsturbine.
1960
Umbau zur vollautomatischen Weizenmühle.
1982
Erweiterung der Getreidesilos und Einbau einer neuen Getreideannahme und Siloreinigung.
1989
Erneuerung der Mühlenreinigung
1990
Max Söll jun. wird Eigentümer der Mühle.
2000
Eröffnung des Mühlenladens
2006
Einbau einer Mehlabfüllanlage mit Kontrollsieb und einer Mehlmischmaschine; Erhöhung der Mahlleistung
2014/2015
Ausbau der reparaturbedürftigen Ossberger Zwillingsturbine und Einbau einer Rehart Wasserkraftschnecke mit mehr Leistungsvermögen. Zur ökologischen Verbesserung wird eine Fischtreppe gebaut.
25. Oktober 2019
Franziska Söll erhält den Meisterbrief im Müllerhandwerk.